Gott verschont Ninive. Das angekündigte Ende? Abgesagt. Doch einer will das einfach nicht wahrhaben, sitzt beleidigt vor seiner Hütte und schmollt vor sich hin!
Corona stand vor der Tür. Bedroht(e) uns alle. Doch die Warnungen wurden ernst genommen, die Empfehlungen wurden umgesetzt. Allen wurde das Büßergewand verordnet und… Das große Chaos blieb aus. Gott sei Dank! Sollte man meinen…
Doch vielerorts war man anderer Meinung. Von Dank keine Spur. Man fühlte sich um das große Chaos betrogen. Man musste daheim bleiben. Restaurants, Kinos, Swingerclubs verwaisten. Man fühlte sich in seiner Freiheit eingeschränkt. Meckert, schmollt und protestiert.
Covidioten werden sie genannt, die Beleidigten. Man könnte auch sagen, die Undankbaren.
Gerade die Zeiten des Lock-Downs haben gezeigt, wo die Schwachstellen unserer Gesellschaft liegen. Und vieles davon hat mit Egoismus und Undankbarkeit zu tun. Dass wir in einem reichen Land leben dürfen, ist großes Glück und keines Mitbürgers Verdienst. Dass das Chaos ausblieb, ist der Besonnenheit der Politik und dem Gros der Bevölkerung geschuldet.
Dankbarkeit? Keine Spur. Stattdessen wird über Verschwörungen gemunkelt, über dunkle Machenschaften geraunt, Angst geschürt. All das vermeintlich Gute um einen herum – als selbstverständlich wahrgenomme – wurde einfach weggenommen.
Gott ließ einen Rizinusbaum wachsen. Über Nacht. Einfach so, für einen schmollenden Jona. Gefreut hat er sich, doch dankbar, ja, dankbar war er nicht. Hätte er sonst sich nicht um dieses Geschenk bemüht und es zu erhalten gesucht?
Undankbarkeit und Egoismus. Das sind zwei von vielen unserer (auch meiner) Schwachstellen. Wir haben die Chance, dieses unglaubliche Geschenk, diese unsere Schwachstellen zu benennen, zu sehen und sie zu beseitigen und mit ein wenig Dankbarkeit die Welt verändern…
Schön wär’s; ja, schön.